Selamat Siang!
Wie ihr ja alle wisst, ging meine Reise vor gut drei Wochen nach Indonesien.
Am Flughafen Balis angekommen, bekam ich bereits meinen ersten Eindruck indonesischer Mentalität - kaum hatte ich meinen Rucksack aufgesetzt, hörte ich aus jeder Richtung schallende Stimmen - "TAXI? TRANSPORT? WHERE ARE YOU GOING, MISS?". Ich fand schnell heraus, dass es ziemlich wenig Sinn macht, einem indonesischen Taxifahrer beibringen zu wollen, dass ich bereits einen Transport organisiert hatte und erblickte bald glücklicherweise ein Schild mit meinem Namen.
Am nächsten Morgen, nach einem wunderbaren Frühstück (keine Weet-Bix zu sehen!), wagte ich meinen ersten Fuß auf die Straße. Nachdem ich, eine halbe Stunde später, die Hauptstraße überquert hatte, begab ich mich auf den Weg zum Kuta Beach und nachdem mich der zehnte Motorradfahrer ansprach, ob ich "TRANSPORT?" brauche, gab ich das Laufen in der Hitze auf und setzte mich hinten drauf.
In Kuta angekommen, wartete die nächste Begebenheit auf mich, der ich bis heute ausgesetzt bin - hartnäckigen indonesischen Verkäufern. Da Kuta wohl einer der touristischen Orte Indonesiens ist, werden in jeder Straße, an jedem Stück Strand und in jeder noch so kleinen Gasse, Kleidung, Schmuck, Sarongs, Sarongs, Sarongs, Boottickets, Touren, Motorräder, Fahrräder, Autos, "TRANSPORT?", Souvenirs und "INFORMATION?" verkauft, verliehen oder angeboten. Ein einfaches "No, thanks" reicht meistens, aber nicht immer, und so blickt man, wenn man sich umdreht, nicht selten einem Verkäufer ins Gesicht, von dem man glaubte, ihn an der letzten Straßenecke abgeschüttelt zu haben.
Eine nächste Hürde, die es zu überwinden galt, war das Handeln und damit verbunden das indonesische Geld - ein australischer Dollar entspricht ca. 10 000 indonesischen Rupiah, ein Euro entspricht ca. 15 000 Rupiah, weshalb man nicht selten eine Million in der Geldbörse hat. Und das in ziemlich vielen Scheinen.
Was das Handeln angeht, so hat man anfangs nicht viel Ahnung, welcher Preis denn jetzt nun angemessen ist, und ist schnell frustriert, wenn man herausfindet, dass der Hostelnachbar die gleiche Hose für den halben Preis gekauft hat. Aber man lernt dazu!
Von Kuta gibt es (noch) nicht so viele Fotos, aber hier schonmal zwei - ein Huthändler am Kuta-Beach und eine der geschäftigen Straßen:
Von Kuta ging es dann mit dem Bus nach Ubud, die kulturelle Hauptstadt Balis, die voller Tempel, Museen, Spas, Yogaschulen und Künstlern ist.
Zunächst ein paar der Zeichen, wie sehr das Leben dieser Menschen hier an ihrer Religion ausgerichtet ist (viel dazu sagen kann ich leider nicht - nur, dass es überall zu spüren ist). Letzteres ist ein Foto des traditionellen Balinesischen Feuertanz, dem "Kecak".
Hier ein paar Fotos von einem Motorradtrip durch Ubud und Umgebung.
Der Monkey Forest:
Der Tegenungan Wasserfall:
Reisfelder und eine Reispflanze:
Von Ubud aus nahm ich ein Speed Boat nach Gili Trawangan, eine der drei ziemlich bekannten Gilis. Die Gilis sind drei Inseln, die sich nordwestlich von Lombok befinden und jede hat eine einzigartige Atmosphäre. Während Gili Trawangan (auch Gili T), die größte der Inseln, als die "Partyinsel" bekannt ist, geht es auf Gili Meno und Gili Air eher ruhiger zu.
Am Hafen, der Sonnenuntergang und der Nachtmarkt auf Gili T ...
Und Gili Air, wo ich einen Kochkurs absolvierte.
Von Gili Air aus startete ich einen Boottrip an einigen der unzähligen Inseln Indonesiens vorbei, darunter Komodo Island, wo man wildlebenden Komodowaranen ziemlich nahe kommt. Insgesamt verbrachte ich mit ungefähr 20 anderen 4 Tage und 3 Nächte auf dem Boot unter ziemlich einfachen Bedingungen und dieser Trip war einer meiner Highlights in Indonesien - nicht nur dass ich Bootfahren an sich schon sehr genieße, die Landschaft war einfach nur umwerfend und man kommt sich beinahe vor, als wäre man im Traum. Jeden Abend ging die Sonne orange am Horizont unter, der Mond rot am Horizont auf, und wir fuhren an einsamen, winizgen, weißen Sandstränden, rauchenden Vulkanen vorbei, schnorchelten mit Fischen in allen Farben und riesengroßen Mantarochen im kristallklaren Wasser und bahnten uns Wege durch den Dschungel zu Wasserfällen und Aussichtspunkten. Hier nur ein paar der Fotos (ich würde gerne mehr hochladen, aber das dauert einfach SO lange):
Der Trip fand sein Ende auf Flores, genauer gesagt in Labuan Bajo, das an sich nicht wirklich sehenswert ist. Die wirkliche Attraktion liegt ein paar Meter unter Wasser, wo sich einige der schönsten Riffe der Welt befinden. Also machte ich meinen Tauchschein und ich habe es absolut nicht bereut (bis auf die Tatsache, dass ich immer noch Wasser im rechten Ohr habe ... ). Leider leider leider existieren keine Fotos von den Tauchgängen, aber es ist absolut umwerfend, was sich ein paar Meter unter dem Meeresspiegel tummelt - da sind Korallen in allen Formen und Farben, Clownfische, die sich in Anemonen verstecken, Schildkröten, die elegant durch's Wasser gleiten, Muränen, die ihren Kopf zwischen Steinen hervorstrecken und Rochen, die auf dem Meeresgrund manchmal schwer zu erkennen sind.
Hier der Sonnenuntergang an meinem letzten Abend:
Von Flores aus ging es 24 Stunden lang mit Bussen und Fähren nach Lombok. Dort habe ich zugegebenermaßen nicht wirklich viel gemacht. Angekommen bin ich in Mataram, der Hauptstadt, die ziemlich hässlich ist. Also nahm ich ein Taxi nach Senggigi, nördlich von Mataram und blieb dort für drei Tage und lag die meiste Zeit am Strand.
An meinem letzten Tag traf ich Hari am Strand und er lud mich zum Essen bei seiner Familie ein. Es war wirklich, wirklich interessant, zu sehen, wie die Menschen hier leben und wie besonders es für sie war, dass ich dort war; besonders für die Kinder, die ihre Augen nicht von mir lassen konnten.
Hier eines der wenigen Fotos, die ich von Lombok habe (mal wieder ein Sonnenuntergang, jajaha), aber eines meiner Lieblingsbilder:
Nun bin ich wieder zurück in Ubud und habe meinen Tag auf dem farbenfrohen Markt verbracht.
Ich habe in den fast 4 Wochen, die ich hier war, definitiv nicht so viel gesehen, wie ich hätte sehen können und ich habe mich nie wirklich von den Touristenpfaden entfernt, aber ich habe jeden einzelnen Ort auf eine eigene Art und Weise genossen und irgendwie doch viel gesehen. Für mich war es ein schönes Gefühl, unter all den Touristen zu sein, denn der Unterschied zwischen Backpackern und Touristen ist hier nicht halb so groß wie in Australien - und ich konnte mir das ein oder andere Hotelzimmer, viele Mahlzeiten in Restaurants und die ein oder andere Massage gönnen, ohne Angst um mein Geld zu haben. Und das ist ein einzigartiges Gefühl, wenn man neun Monate lang Budgetreisende war!
Morgen geht es wieder zurück nach Kuta und am Dienstag mal wieder in ein Flugzeug, genauer gesagt nach Kuala Lumpur. Ich bin sehr gespannt!
Lou